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AutorenbildDr. Konstantin Wagner

Sexuell übertragbare Erkrankungen

Es gib täglich weltweit mehr als 1 Million sexuell übertragbare Infektionen und dabei gibt es jedes Jahr schätzungsweise 376 Millionen Neuinfektionen mit sexuell übertragbaren Infektionen. 988 000 schwangere Frauen infizierten sich 2016 mit Syphilis, was zu über

350 000 unerwünschten Geburtsergebnissen führte, darunter 200 000 Totgeburten und Todesfälle bei Neugeborenen. In einigen Fällen können sexuell übertragbare Infektionen schwerwiegende Folgen für die reproduktive Gesundheit haben, die über die unmittelbaren Auswirkungen der Infektion selbst hinausgehen (z. B. Unfruchtbarkeit oder Mutter-Kind-Übertragung). Insgesamt sieht man an den Statistiken der letzten Jahre: wir lassen es schleifen!


Damit will ich keine Angst machen, sondern für das Thema sensibilisieren, denn:

Die Mehrheit der sexuell übertragbaren Infektionen machen keine oder nur leichte Symptome, die möglicherweise nicht als sexuell übertragbare Infektionen erkannt und abgetan werden.

Ein großer Faktor dies zu vermeiden oder eine mögliche Infektion nicht zu "verschleppen" ist Aufklärung, Prävention und frühe Diagnostik bei Symptomen.


Für die Prävention versuche ich online mit meiner Aufklärung zu sorgen. Für die Diagnostik sorge ich dann in meinem beruflichen Alltag. Hier möchte ich euch die gängigsten STI's vorstellen:


Chlamydien

 

Chlamydien sind die häufigste sexuell übertragbare Krankheit in Deutschland.

Viele Frauen zeigen jahrelang keine Symptome.


Symptome:

  • krankhaftem Ausfluss aus der Scheide oder der Spitze des Penis

  • Blutungen

  • Schmerzen beim Wasserlassen oder

  • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs

Die Behandlung von Chlamydien besteht meist aus der Gabe eines Antibiotikums.

Unbehandelt können Chlamydien bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit führen.


Mehr Infos findet ihr in meinem YouTube Video zu diesem Thema:





Gonorrhoe

 

Gonorrhoe, auch Tripper genannt, ist eine häufige sexuell übertragbare Erkrankung. Es gibt in Deutschland etwa 11 bis 25 Erkrankte je 100.000 Einwohner beziehungsweise ungefähr 10.000 bis 20.000 Fälle pro Jahr.


Symptome:

  • beim Mann Harnröhrenentzündung (Urethritis)

    • Juckreiz,

    • eitriger Ausfluss

    • erschwerte, schmerzhafte Blasenentleerung

  • bei Frauen

    • Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane

    • krankhafter Ausfluss

    • Entzündung der Harnröhre mit eitrigem Sekret (faulig riechend)

  • viele infizierte Patienten haben keine Symptome


Eine Nicht-Behandlung kann bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen.

Unbehandelt können die Bakterien sich im gesamten Körper ausbreiten und dabei häufig Haut oder Gelenke infizieren.


Die Behandlung der Gonorrhoe besteht normalerweise aus der Einnahme eines Antibiotikums.

Diagnose mittels Abstrich.


Genitalherpes

 

Über 80 Prozent der Menschen sind infiziert, ohne etwas davon zu wissen oder Symptome zu zeigen. Dennoch können sie das Virus beim Geschlechtsverkehr auf einen Partner übertragen, der dann Symptome entwickelt.


Genitalherpes wird vom Herpes-Simplex-Virus Typ II verursacht.

Symptome

  • Heftige Schmerzen und Rötung des betroffenen Bereichs. oft im Bereich der Vulva

  • schmerzhafte Bläschen in der Genitalregion.


Der beste Zeitpunkt, die antivirale Behandlung zu beginnen, ist unmittelbar bevor das Virus beginnt Genitalherpes-Bläschen zu bilden, dies kann man aufgrund von Juckreiz und beginnenden Pickelchen erkennen.


Im Allgemeinen ist das erstmalige Auftreten des Herpes die schlimmste und mit bis zu drei Wochen auch die längste Episode. Mit der Zeit werden die folgenden Ausbrüche des Genitalherpes schwächer.




Genitalwarzen

 

Humane Papillomavirus-Infektion- Low Risk

Genitalwarzen oder Feigwarzen treten in und um den Genital- und Analbereich auf. Sie werden durch das humane Papillomvirus (HPV) verursacht, welches oft keinerlei Symptome verursacht und sich manchmal erst Jahre nach der Infektion bemerkbar macht.

Symptome:

  • kleine Knötchen die zusammen oft beetartige Formationen bilden

  • jucken der Warzen

  • in seltenen Fällen schmerzen die Warzen

  • Frauen können abnorme vaginale Blutungen oder Ausflüsse bekommen.


Da die Warzen verschieden große Flächen bedecken, reichen die Behandlungsmöglichkeiten von antiviralen Cremes bis zu operativen Eingriffen wie Laser oder Kältetherapie.

Obwohl Genitalwarzen nicht gefährlich sind, ist das Virus leicht übertragbar und erfordert sofortige Behandlung.


Humane Papillomavirus-Infektion- High Risk

Die Ansteckung erfolgt vor allem über direkten Haut- bzw. Schleimhautkontakt (Geschlechtsverkehr), ebenfalls möglich ist eine Virusübertragung über infizierte Gegenstände (Sexspielzeug, Handtücher) sowie bei der Geburt von der infizierten Mutter auf das Kind.

Bei einer HPV-Infektion kann das menschliche Erbgut so verändert werden, dass unkontrollierte Wucherungen der Haut beziehungsweise Schleimhäute (Tumoren) entstehen. Sie können zu bösartigem Krebs werden. Wie groß das Krebsrisiko ist, hängt vom HPV-Typ ab.

Diagnose mittels körperliche Untersuchung, Zellabstrich, Kolposkopie (bei Frauen),

HPV-Test, Biopsie (Analyse einer Gewebeprobe)


Behandlung: Je nach Krankheitsbild Vereisung, Lasertherapie, Medikamente, operative Eingriffe.


Das Robert Koch-Instituts empfiehlt, alle Mädchen und Jungen zwischen neun und vierzehn Jahren gegen HPV zu impfen, um zukünftige Infektionen zu verhindern.



Mehr Infos findet ihr in meinem YouTube Video zu diesem Thema:





Syphilis

 

Syphilis ist eine der ältesten sexuell übertragbaren Krankheiten.

Ist mit Antibiotika leicht zu behandeln. Wird die Syphilis jedoch nicht behandelt, kann sie schwerwiegende Auswirkungen haben: infektiöse Geschwüre an Genitalien, Analbereich und Mund sowie eine Infizierung von Gehirn, Augen und Ohren. Diese sind lebensgefährlich.


In den frühen Stadien sind die Symptome wie bei vielen sexuell übertragbaren Krankheiten schwer zu erkennen und es kann einige Monate dauern, bis sie auftreten.

Der Verlauf der Krankheit lässt sich in drei Stadien aufteilen.


Phase I

Zu Beginn entsteht oft ein kleines Geschwür an der Stelle, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, zum Beispiel am Penis, in der Scheide, im Analbereich oder am Mund. Hinzu kommen Schwellungen der Lymphknoten. Diese Symptome klingen meist von selber wieder ab.

Phase II

Nach etwa zwei Monaten kann es zu Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen kommen. Häufig bilden sich Hautausschläge und Belag auf der Zunge. Auch diese Krankheitszeichen klingen von alleine wieder ab. Meist macht sich die Syphilis danach nicht mehr bemerkbar.

Phase III

Kommt es stattdessen nach Jahren zur dritten Phase der Krankheit, treten überall am Körper Geschwüre auf. Auch die Organe und das Nervensystem können geschädigt werden – bis hin zu Taubheit, Blindheit und geistigem Verfall. Dank guter Behandlungsmöglichkeiten kommt es dazu aber heute so gut wie gar nicht mehr.


Diagnose mittels Bluttest.


Hepatitis B

 

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch das Virus HBV verursacht wird. Sie ist leicht übertragbar, vor allem beim Sex sowie durch verunreinigte Spritzen und Zubehör. Die Infektion kann chronisch werden, also dauerhaft krank machen.

Symptome

- kurzen, akute Infektion

- bei einigen chronifiziert sich die Hepatitis B

- andere entwickeln akute schwere Dysfunktionen der Leber


Das Immunsystem der meisten Menschen produziert nach der Ansteckung eigene Antikörper gegen das Virus und schützt sie somit vor weiteren Schüben.

Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung, die effektiv vor einer Infektion schützt.


Diagnose mittels Bluttest.


HIV

 

HIV wird von einem Virus (Humanes Immundefizienz Virus) verursacht, welches das menschliche Immunsystem angreift.


Ohne Behandlung kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids.

HIV wird über Geschlechtsverkehr sowie Blut übertragen. Außerdem können beide Krankheiten von schwangeren Müttern an das Neugeborene weitergegeben werden.

Die ersten Symptome sind schwer zu erkennen


- Oftmals treten grippeähnliche Symptome auf

- Fieber mit Muskel- und Halsschmerzen

- Erbrechen und Durchfall


Momentan gibt es weder eine Impfung noch eine heilende Behandlung gegen eine HIV-Infektion. Eine frühzeitige medikamentöse Therapie verlangsamt die Verbreitung des Virus im Körper jedoch deutlich.


Diagnose mittels Bluttest.


 

Viele dieser Geschlechtskrankheiten lassen sich durch das Tragen von Kondomen während des Geschlechtsverkehrs verhindern.




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